Portalserver#

Grundsätzlich muss die eingesetzte Hardware vom aktuellen Linux-Kernel unterstützt werden. Außerdem sollte es sich bei den Geräten nicht um ausgemusterte Standard-PCs handeln, da diese nicht für den Dauerbetrieb 24/7 ausgelegt sind.

Minimal empfohlene Ausstattung#

  • Prozessor: Quad-Core-Prozessor mit 64-Bit-Unterstützung

  • Festplatten: 2x 2 TB (werden bei der Installation als RAID 1 konfiguriert)

  • Netzwerk: 2x 1 GBit

  • RAM: 16 GB

Bemerkung

Zusätzliche Komponenten wie leistungsstarke Grafikkarten werden nicht benötigt, da der Server nicht als Arbeitsplatzrechner einsetzbar ist.

Wir empfehlen unbedingt den Einsatz von Software-RAID 1. Gegenüber einem Hardware-RAID hat das Software-RAID den Vorteil, dass man unabhängig von einem bestimmten Mainboard bzw. RAID-Controller ist und keine speziellen Treiber benötigt. Außerdem kann es von uns vollständig ferngewartet werden. Ein Geschwindigkeitsnachteil besteht nicht.

Nicht empfohlene Komponenten#

Aufgrund praktischer Erfahrung bei Kunden raten wir von dem Einsatz der folgenden Komponenten ab.

Hardware-RAID-Controller#

Selbst gekaufte Hardware-RAID-Controller sind derzeit (Stand April 2022) die führende Ursache, warum wir Kundenserver vollständig aus dem Backup wiederherstellen müssen. Das ist insofern besonders bemerkenswert, da nur ein sehr kleiner Anteil von Servern überhaupt auf Hardware-RAID-Controllern läuft – wir selber verkaufen ausschließlich Server mit Software-RAID.

Das typische Problem bei Hardware-RAID ist, dass nach einem Stromausfall oder Absturz das Dateisystem so stark beschädigt sein kann, dass es durch einen Filesystemcheck alleine nicht mehr zu retten ist. Der Server muss dann aufwendig durch unseren Support aus dem letzten Backup wiederhergestellt werden, was zu einem Ausfall des Servers von mindestens 1 – 2 Tagen führt.

Darüber hinaus hat Hardware-RAID die folgenden Nachteile:

  • IServ kann den Zustand von Festplatten in einem Hardware-RAID nicht überwachen. Steht der Ausfall einer Festplatte bevor oder ist gar bereits passiert, muss die örtliche Administration das selber bemerken.

  • Verfügt der RAID-Controller über eine Battery Backup Unit, so hat diese eine begrenzte Lebensdauer und muss irgendwann getauscht werden. Auch das kann IServ nicht überwachen. Wird sie nicht getauscht, führt ein Stromausfall zu sofortigem Verlust des Dateisystems. Auch dies muss die örtliche Administration kontrollieren.

  • RAID-Controller scheinen dem Betriebssystem einen abgeschlossenen Schreibvorgang schon dann zu bestätigen, wenn sich die Daten in Wirklichkeit noch im Cache befinden, und noch gar nicht auf die Festplatten geschrieben wurden. Das zerstört beim Verlust des Caches, z. B. bei Stromausfall, sofort das komplette Dateisystem.

  • RAID-Controller benötigen regelmäßig Firmware-Updates. Diese müssen durch die örtliche Administration eingespielt werden.

  • Hochpreisige RAID-Controller bringen nur dann einen Performance-Vorteil, wenn man mit paritätsbasiertem RAID arbeitet. Von der Verwendung von RAID 5/6 raten wir aber ebenfalls ab und empfehlen RAID 1 oder RAID 10. Das Budget ist in SSDs oder einer weiteren Festplatte für RAID 10 besser investiert, als in den Hardware-RAID-Controller für RAID 5/6.

SMR-Festplatten#

SMR-Festplatten brauchen zwischen Schreibzugriffen lange Ruhepausen, um Daten umschichten zu können, und sind daher nur zur Langzeitarchivierung geeignet. Vom Einsatz in IServ-Servern raten wir dringend ab.

QLC-SSDs#

Wir haben bislang nur wenig Erfahrung mit QLC-SSDs, aber konnten in den letzten Monaten (Stand April 2022) bei mehreren Kundenservern massive IO-Performanceprobleme auf den Einsatz von QLC-SSDs zurückführen. Wir raten daher von der Anschaffung ab und empfehlen Enterprise-SSDs, die für den Serverbetrieb geeignet sind.